Flucht aus der Sklaverei



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Verkleidet wurde unsere Gruppe im letzten Blog auf ein Fest der Residenz Chiraque geführt, auf dem sie die Gäste unterhalten sollen, um den versuchten Diebstahl von Kel Tuh Las abzugelten. Hierzu führt sie ein riesiger, stark behaarter Mann, der sie beim letzten Mal bereits mit ihren Kostümen versorgt hatte, mit seinem Begleitschutz aus zwei Wachen über den Platz, bis sie an einer kleinen Holzbühne ankommen, welche mit leuchtenden Laternen und bunten Bannern geschmückt ist. Sie sollten hier als Strafe die Gäste bespaßen und sich demütigen lassen, bevor sie im Anschluss wieder in ihre Sklavenunterkünfte gebracht werden. Kurze Zeit später stehen sie alleine auf der Bühne und werden von vielen Schaulustigen begeistert angestarrt. Als nichts passiert, beginnen direkt verschiedenste Obstsorten auf die Bühne zu fliegen. Hektisch beginnt unser zweiteiliges Pferd auf der Bühne hin und her zu hoppeln und Theo versucht sich mit unterschiedlichen akrobatischen Tricks. Da diese aber überwiegend auf dem Boden enden und auch ein laufendes Pferd die Zuschauermenge nicht in Begeisterungsstürme versetzt, intensiviert sich das Trommelfeuer aus Orangen, Artischocken und Pfirsichen. Löwenzahn begibt sich unterdessen in die Menge und versucht mit einigen Kindern zu interagieren und diese mit Witzen aufzuheitern. Damit entgeht er geschickt den Obstgeschossen, was sich Theo direkt abguckt und mit Kartentricks im Publikum beginnt. Diese sind zwar nicht besonders einfallsreich, funktionieren aber immerhin. Das lässt Theo direkt übermütig werden und er beginnt mit einer Gesangseinlage und der Präsentation von verschiedenen Zaubertricks. Das zarte Pflänzchen der Unterhaltung zertrampelt er damit sofort wieder und wird umso intensiver mit Obst abgeworfen.

Währenddessen kommt Löwenzahn eine entscheidende Idee. Er ruft das inzwischen bunt eingefärbte Pferdchen zu sich und bietet einem kleinen Mädchen einen Ausritt auf dessen Rücken an. Noch während Kel Tuh Las ein erstickten Aufschrei verlauten lässt, wird ihm schon das Kind auf den Nacken gesetzt. Bevor er sich beschweren kann, gibt das kleine Mädchen dem Pferd ordentlich die Sporen, sodass Kel nochmal einen auf die Nase kriegt. Während Aldric und Kel Tuh Las für den Ausritt mehr als notwendig sind, sorgt Löwenzahn dafür, dass das Mädchen sicher auf dem Rücken des Pferdes sitzt. Theo nutzt die Chance und tänzelt um die Gruppe herum, damit er nicht alleine an der Bühne zurück gelassen wird. Das Ziel des Ausrittes ist jetzt auch klar: der Ausgang des Festplatzes und die Gartenanlagen der Residenz, die dahinter liegen. Nachdem sich das Pferd endlich in der Geschwindigkeit bewegt, die das Mädchen von so einem muskulären Hengst erwartet, werden die Tritte in Kel Tuh Las Gesicht langsam weniger. So ist das Tor zum Garten in wenigen Augenblicken in Sichtweite, als unseren drei Abenteurern (Kel Tuh Las sieht außer Aldrics Gesäß nicht wahnsinnig viel) auffällt, dass dieses Tor leider mit Wachen besetzt ist. Glücklicherweise hat Löwenzahn offensichtlich eine leidenschaftliche Reiterin ausgewählt, die nicht nur langsam in einer Menschenmenge, sondern auch schnell und in der Natur reiten möchte. Zusätzlich hat die Kleine auch noch den Vorteil einer wahnsinnig garstigen Mutter, die alles für ihren kleinen Engel durchsetzen möchte. So haben die Wachen kaum eine Chance sich dieser geballten Frauenpower zu widersetzen. Um authentisch als Pferd durchzugehen, wirft Kel außerdem die vergammelten Kartoffeln, die im Lootwahn in seine Taschen gewandert sind, aus dem Hinterteil des Pferdes. Nach wenigen hundert Metern endet die Reitstunde nun aber wirklich für das kleine Mädchen, welches glücklich und zufrieden die Hand ihrer Mama nimmt und sich hüpfend zurück in Richtung Festplatz aufmacht.

Das ihr Plan tatsächlich funktioniert überrascht eigentlich alle vier so massiv, dass erst mal ein neuer Plan geschmiedet werden muss, wie es denn weitergehen soll. Da weder Kel Tuh Las noch Aldric die Intimität, die ihnen das Pferdekostüm beschert, genießen, wandert dieses direkt in die erstbeste Hecke. Löwenzahn dagegen liebt sein neues Outfit und besteht darauf, dieses weiter zu tragen. Theo entscheidet sich ganz schurkenhaft eine neue Tarnung anzunehmen und dreht sein Kostüm auf links. Das nächste Ziel der Gruppe ist das Erreichen der Gartengrenze. Doch noch bevor sie hier ankommen, rennen sie in einen Gärtner, der hockend am Unkraut jäten ist. Aus Angst, er könne die Flucht verraten, beschließen unsere vier kurzerhand, den Gärtner mitzunehmen. Sie hetzten weiter in das morastige und von Flüssen durchzogene Telzer Moor. Nach einigen Minuten halten sie kurz inne, um zu besprechen, wie sie weiter mit dem Gärtner vorgehen. Um dies in Ruhe zu tun, wird der Gärtner kurzerhand ausgezogen und nackt an den nächstbesten Baum gefesselt. Aus einer kurzen Befragung des Gefangenen erfahren sie, dass dieser Emanuel heißt und sie ganz sicher niemals verraten würde. Während sich Theo geduldig anhört, wie Löwenzahn und Aldric darüber beraten, ob sie Emanuel glauben können oder ihm lieber die Fußsohlen aufschneiden, um ihm im Moor seinem Schicksal überlassen, entscheidet sich Kel Tuh Las lieber dazu, Taten sprechen zu lassen. Er beschwört seine magische Streitaxt und spaltet professionell den Schädel von Emanuel. Geschockt beginnen Löwenzahn und Aldric sich über Kels Spaltung aufzuregen, worauf dieser nur mit einem Schulterzucken reagiert. Nachdem sich Löwenzahn noch die guten Gartenhandschuhe und Aldric die Lederstiefel von Emanuel unter den Nagel gerissen hat, beginnen sie einen kleinen Marsch durch das Telzer Moor. Plötzlich hören sie lautes Plantschen in einem nahegelegenen Tümpel. Wenige Schritte später stehen unsere vier am Rand des Tümpels und können beobachten, wie eine sehr viel zu groß geratene Anakonda mit einem Krokodil kämpft, welches so riesig ist, dass es wohl auch einen leicht abnormalen Genpool hat. So mutig wie Kel eben noch seine Axt beschworen hat, so kleinlaut entscheidet auch er sich diesmal dafür, diesen Kampf lieber bleiben zu lassen und stattdessen weiter durchs Moor zu irren. Noch vor Anbruch der Nacht entdecken sie ein kleines Lager, welches hell erleuchtet ist. Bevor sie dieses erreichen endet diese Session Arkanthia Pen and Paper mit Aldric, Kel Tuh Las, Löwenzahn und Theo.

Weltkarte Arkanthia.