Feandal



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Nachdem sich Kel Tuh Las, Löwenzahn, Theo und Aldric in der letzten Session erfolgreich aus der Sklaverei befreit haben, schleppen sich unsere vier Ausbrecher nun zu einem kleinen Lager im Telzer Moor. Während sie näherkommen, fallen ihnen einige Netze auf, die in den kleinen Bächen und Tümpeln in der Nähe hängen und wohl Fische fangen sollen. Im Lager selbst können sie einen dürren, aber hochgewachsenen und hellblonden Mann sehen, der gerade dabei ist, einige der gefangenen Fische an Trocknungsgestellen aufzuhängen. Dabei fällt sein Blick auf die Neuankömmlinge, und erschrocken stolpert er einige Meter zurück. Trotz der desaströs niedrigen sozialen Kompetenzen unserer Gruppe gelingt es ihnen recht schnell, den Fischer von ihrer Ungefährlichkeit zu überzeugen, und mit einem freundlichen “Na dann, nehmt Platz, ich habe gerade das Essen fertig” lädt er die Vier zum Bleiben ein. Dankend und mit großer Vorfreude auf eine warmes Mahlzeit setzen sich unsere ehemaligen Sklaven sofort um das kleine Lagerfeuer, das in der Mitte des Camps vor sich hin flackert. Der Fischer, welcher sich als Feandal vorstellt, reicht allen einen kleinen Krug mit frischem Regenwasser und dazu etwas getrockneten Fisch. Recht enttäuscht fangen die vier an, auf der trockenen Schuhsohle herumzukauen, während sich Aldric fragt, ob er vielleicht doch besser von seiner Fähigkeit als Feldkoch Gebrauch gemacht hätte. Immerhin eignet sich Feandal gut als Informationsquelle. So erzählt er unserer Gruppe, dass sie sich auf dem Kontinent Aurealm befinden. Dieser besteht aus zwei großen Landmassen, die über eine kleine Landbrücke in der Mitte verbunden sind. Sie selbst bewohnen die rechte Hälfte des Kontinents und leben in dem Königreich Zazyrus. Dieses wird von einem Zyren beherrscht, der seine Macht kurz vor dem Tod an seinen erstgeborenen Sohn weitergibt. Neben Zazyrus befindet sich noch das Land Thauros sowie Rhatcyl auf der rechten Seite von Aurealm. Während Thauros das Protektorat von Zazyrus ist, wird Rhatcyl von Eis und Kälte beherrscht statt von einem Monarchen. Außerdem liegen die Ulana Nana Inseln vor der Küste von Zazyrus, im Delta des Luvua, einem großen Strom, der die rechte Hälfte von Aurealm durchzieht. Die andere, linke Seite Aurealms wird von den Balrumern beherrscht, mit denen Zazyrus seit Jahrzehnten, wenn nicht sogar Jahrhunderten im Krieg ist. Aktuell befindet sich die Gruppe aber weit weg von der Front in der Nordmarsch, dem nordöstlichen Teil von Zazyrus. Ansonsten gilt in Zazyrus wie auch in Thauros ein strenges Verbot von Magie. Es herrscht das Gerücht, dass dies der Grund für den Krieg gegen Balrum ist, da Magie in Balrum gefördert und gelehrt werden soll. Nach dieser ausgiebigen Märchenstunde sind nicht nur unsere vier Abenteurer, sondern auch Feandal müde. Letzterer kann leider keine komfortablen Schlafgelegenheiten bieten, daher nächtigen Kel Tuh Las, Theo, Aldric und Löwenzahn unter provisorisch aufgespannten Planen.

Der nächste Morgen ist kalt, und dicke Nebelschwaden umgeben das Lager. Mühsam kämpfen sich unsere vier aus den klammen Decken, unter denen sie ihre Nacht verbracht haben. Beim herzhaften Trockenfisch-Frühstück erwähnt Feandal das Auftauchen einer ungewöhnlich großen Anakonda, die das Leben im Moor gefährlicher gemacht hat. Da ihnen eine solche Kreatur ja durchaus bekannt ist, erzählt Theo von dem Reptilien-Kampf, den die Gruppe am vorherigen Tag beobachtet hat. Dass sich jetzt neben einer Riesenanakonda auch noch ein riesiges Krokodil durch die Flüsse bewegt, erfreut Feandal nicht besonders, und er bittet die Gruppe daher, sich diesem Problem anzunehmen. Verwundert gucken sich Theo, Kel Tuh Las, Aldric und Löwenzahn an und überlegen, mit welchen Waffen sie denn bitte ein 7 Meter langes Krokodil oder eine noch längere Anakonda erlegen sollen. Löwenzahn, der bereits seit ihrer Ankunft bei Feandal auf dessen Holzspeere zur Fischjagd geiert, sieht seine Chance und erläutert, dass für so eine Aufgabe ja Waffen von Nöten seien. Ganz besonders geeignet seien für so eine Aufgabe natürlich Speere. Aldric, dessen Wunschwaffe eine Armbrust ist, hat dagegen nicht so viel Glück und muss fürs Erste ohne Waffe auskommen. Theo missbraucht ein normales Besteckmesser vorerst als Dolch, und Kel Tuh Las ist mit seiner magischen Axt zwar illegal, dafür aber schlagkräftig ausgestattet. Bevor sich irgendjemand aus der Gruppe allerdings bewegt, muss natürlich eine Belohnung ausgehandelt werden. Leider hat Feandal nicht besonders viel von Interesse, bietet der Gruppe aber kiloweise von ihrem liebgewonnenen Trockenfisch an. Auch verspricht er, noch einmal sein Hab und Gut durchzusuchen, während sie unterwegs sind. Unzufrieden mit dem spärlichen Angebot, besteht Löwenzahn zumindest darauf, seinen Speer auch über die Quest hinaus behalten zu dürfen und noch zwei weitere Speere als Ersatz zu erhalten. Während ihrer Verhandlung erreicht ein Neuankömmling das Lager. Es ist Wilhelm, ein Farmer aus der Umgebung, der mit Feandal häufig kleinere Tauschgeschäfte durchführt und gestern einen Stand auf dem Fest von Chiraque hatte. Um Wilhelm nicht allzu lange warten zu lassen, gibt Feandal den Forderungen von Löwenzahn schließlich nach und die Gruppe macht sich auf den Weg durchs Moor.

So viele Nachteile einem für ein mehrere Meter großes Reptil auch einfallen mögen, so hilft die Größe doch bei der Suche. Zurück an dem Ort, an dem die vier den Kampf zwischen Krokodil und Anakonda beobachtet haben, fällt ihnen direkt ein größerer, schuppenbesetzter Berg auf der anderen Seite des Sees auf. Mit beschworener Kriegsaxt und Speeren im Anschlag stürmen Kel Tuh Las und Löwenzahn auf das müde wirkende Reptil zu. Theo und Aldric versuchen dagegen einige Steine aufzuklauben, um wenigstens irgendwas waffenähnliches in den Händen zu halten. Das Krokodil scheint erschöpft und träge zu sein und greift die Gruppe nicht direkt an, was Aldric dazu nutzt, seine Kampfposition zu optimieren und auf einen nahegelegenen Baum zu klettern. Ein aus dem Baum geschmissener Stein trifft das Krokodil schließlich auf seiner massiven Schnauze. Das ist jetzt allerdings auch für das Krokodil zu viel des Guten, und es beginnt auf Kel Tuh Las und Löwenzahn zuzulaufen. Nachdem zwei weitere Salven Steine von Theo und Aldric auf das Krokodil eingeprasselt sind und nahezu keinen Schaden verursacht haben, kommt es endlich in die Reichweite von Löwenzahns Speeren. Auch die scheinen nicht von höchster Qualität zu sein und mögen gerade zum Töten kleiner Fische ausreichen, großen Krokodilen machen sie aber ebenfalls geringen Schaden. Zum Glück besitzt die Gruppe ja aber noch einen höchst illegalen Magier. Dieser ist aufgrund einer sehr ungeschickten Charaktererstellung zwar äußerst selten am Zug, schallert dem Krokodil mit seiner Kriegsaxt aber ordentlich eins auf die Mütze. Einen Hagel aus Steinen und Holzspeeren später setzt Kel zum Finale an. Wie bereits bei Emanuel zielt seine Axt erneut auf den Kopf, enthauptet das Krokodil diesmal aber sauber, statt den Schädel zu spalten. Im grenzenlosen Lootwahn wird natürlich auch der Mageninhalt des Tieres untersucht. Hier findet die Gruppe mit großen Mengen Anakondafleisch den Grund für die Trägheit des Krokodils. Mit mehreren Quadratmetern Krokodilhaut, den Taschen voll mit Krokodilfleisch und einem Krokodilskopf im Arm wandert die Gruppe zufrieden zurück zum Lager von Feandal. Was dieser zu dieser beeindruckenden Kampftrophäe sagt, lest ihr nächstes Mal bei Arkanthia Pen and Paper.

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