Zurück bei Chiraque



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Erschöpft von dem kräftezehrenden Kampf gegen ein Riesenkrokodil, das die vier Abenteurer beim letzten Mal heldenhaft besiegt haben, kehren sie in Feandals Lager zurück. Während ihrer Abwesenheit hat dieser sein Lager auf den Kopf und kann zusätzlich zu den im letzten Blog versprochenen Monatsrationen Trockenfisch noch einen Rucksack, ein Buch über Nirnwurz sowie ein Exemplar der äußerst seltenen purpurnen Nirnwurz anbieten. Noch bevor er das Wort “Rucksack” vollständig ausspricht, sitzt dieser bereits auf dem Rücken von Löwenzahn, während sich Theo wissbegierig über das Buch hermacht. Feandal ist der Gruppe mehr als dankbar und fragt, ob sie eventuell Zeit für einen weiteren Auftrag hätten. Noch mit Dopamin vollgepumpt von den gerade erhaltenen Belohnungen zögert keiner aus der Gruppe auch nur eine Sekunde, den nächsten Auftrag anzunehmen. Feandal wurde vor wenigen Nächten seine wertvolle Taschenuhr gestohlen, die er unbedingt zurückhaben möchte. Als Belohnung bietet er noch zwei lange Mäntel, eine Schiebermütze sowie zwei Cordhosen an, die er gerne an die Gruppe weitergeben möchte. Aldric lässt sich gar nicht aufhalten und beginnt direkt mit der Spurensuchen, die ihn Blumenerde am Rande von Feandals Lager finden lässt. Auch der anschließende Wurf auf Spurenlesen ist erfolgreich, und Aldric bemerkt leichte Fußabdrücke, die durch das Moor in Richtung des Pfades führen, der die Helenau-Handelsroute mit der Residenz verbindet. Vorsichtig pirschen sie sich an der Straße entlang, als ihnen ein bekanntes Gesicht über den Weg läuft. Es ist Wilhelm, der offensichtlich gerade seinen Wagen vom Festplatz der Residenz abgeholt hat. Interessiert, ob auch sie hier einen Handel abschließen können, sprechen unsere vier Abenteurer Wilhelm an. Dieser scheint jedoch sehr in Eile zu sein und fühlt sich sichtlich unwohl in seiner Situation. Darüber hinaus sind die vier auch nicht wirklich an verschiedenen Kohlsorten interessiert, die sie mit Wilhelm handeln könnten, und widmen sich wieder dem Spurenlesen.

Sie erreichen schließlich einen Eingang zur Gartenanlage, der sich direkt neben der Orangerie befindet. Da Feandal ihnen mitgeteilt hat, dass sich die Gärtner und die Sklavenwärter untereinander kaum bis gar nicht kennen, marschieren Kel Tuh Las, Aldric, Theo und Löwenzahn schnurstracks auf die erste Gärtnerin zu, die gerade kopfüber in einem Dickicht aus Unkraut und Dornen hängt, und lassen die bisher verfolgten Spuren erst einmal links liegen. Sie fragen, ob in der Gärtnerei eine Uhr aufgetaucht sei oder sie sonst von etwas Vergleichbarem gehört hätte. Etwas überrumpelt von dem sehr direkten Gesprächsbeginn muss sich die Gärtnerin erst einmal organisieren. Gefunden hätte sie nichts, aber auf dem Fest hätte sie mitbekommen, wie ein Händler überall eine Uhr angeboten hätte, sie scheinbar aber nicht verkaufen konnte. Bei näherem Nachfragen wird ihnen sehr akkurat Wilhelm beschrieben. Sie bedanken sich, lassen die Dame wieder zurück in ihren Unkrauthaufen tauchen und widmen sich wieder den vorher vernachlässigten Spuren.

Diese führen unsere vier Helden in einen kleinen Schuppen gegenüber der Orangerie, der mit Schubkarren, Eimern und weiteren Gartengeräten voll gestellt ist. Eine kleine Suche lässt sie hinter einer Schubkarre drei Klappen und einen gefalteten Zettel finden, der an die Schuppenwand gepinnt ist. Auf diesem steht offensichtlich ein Merksatz für Emanuel. Dieser lautet wie folgt: “Das linke Tor bewacht ein Bogenschütze mit gespanntem Bogen. Das mittlere Tor wird von einem Löwen bewacht, der seit über drei Monaten hungrig ist. Das rechte Tor wird schließlich von einem furchteinflößenden Schwertkämpfer bewacht.” Überrascht von der Tatsache, dass sich Emanuel offensichtlich nicht einmal merken kann, ob er etwas in dem linken, mittleren oder rechten Türchen versteckt, nehmen sie den Hinweis dankend an. Schnell erraten sie die Lösung, dass ein Löwe, der seit drei Monaten hungert, vermutlich tot ist und damit keine Gefahr mehr darstellt. Zielsicher greift Kel Tuh Las in das mittlere Türchen und ertastet direkt eine Taschenuhr. Darüber hinaus fällt aber auch ein Zettel in seine Hände. Leise liest er der Gruppe den folgenden Inhalt vor: “Emanuel, behalte Chiraque im Auge und mache diesmal keinen Scheiß. Wandle im Schutze der Schatten.” Etwas verwirrt faltet Kel Tuh Las den Zettel wieder zusammen und steckt ihn ein. Keine Sekunde später kann sich Theo nun nicht mehr zurückhalten und sieht sich endlich voller Interesse den Mechanismus in der Schuppenwand an. Er entdeckt, dass ein Pfeil bzw. Dolch in die Hand des unerwünschten Besuchers der linken und rechten Klappe bohren würde. Begeistert von dieser Entdeckung und vor allem dem Loot, den die Apparatur für ihn bereithält, beginnt Theo sofort damit, diese auseinanderzunehmen und sich den Dolch in sein Waffen-Inventar zu schreiben. Auch Aldrics Blicke auf den Bogen werden immer länger, bis ihm die Gruppe endlich erlaubt, diesen ebenfalls zu annektieren. Doch das ist nicht sein einziges Verlangen, denn er hinterlässt dem nächsten Finder zusätzlich einen massiven Haufen als Gruß. Jetzt ist es aber höchste Zeit zu gehen, da sich Aldric hierbei wirklich nicht hat lumpen lassen und der Schuppen innerhalb kürzester Zeit unaushaltbar stinkt.

Draußen in der frischen Luft überkommt nun auch Kel Tuh Las ein Verlangen. Träumend schaut er durch die Scheiben der Orangerie und betritt sie kurzerhand. Langsam trotten die restlichen Drei ebenfalls in die überraschend warme Orangerie. Was sie hier erwartet, überrascht sie jedoch noch viel mehr. Sie erblicken einen Kel Tuh Las, der einen Orangenbaum entwurzelt in den Händen hält und nebenbei eine seiner Früchte verspeist. Auf der Suche nach gratis Tagesrationen hat es ihn einfach überkommen, und nun haben sie eine portable Lebensmittelquelle. Plötzlich haben auch Theo, Löwenzahn und Aldric Bock auf Orangen, greifen sich eine Handvoll, und es wird erst einmal eine Lunch-Pause eingelegt. Die aufziehende Dämmerung beendet jäh ihre Pause, und ächzend erheben sich unsere Helden wieder auf die Füße. Diesmal führt Löwenzahn die Gruppe an, und dieser hört beim Hinausgehen ein lautes Krachen. Nach einem erschrockenen Blick über die Schulter sieht er jedoch beruhigt, dass Kel lediglich einen zweiten Orangenbaum fürs Umtopfen vorbereitet hat und grinsend in der Hand hält. Kaum aus der Gartenanlage heraus, beginnt Kel, mit je einem Bäumchen in der Hand, Bizepscurls zu pumpen, hört aber zügig wieder auf, als er feststellt, dass dies nicht zu einem Fitness-Buff führt.

Die Rückkehr zu Feandal gelingt trotz Dämmerung problemlos, und Feandal kann sein Glück gar nicht fassen, dass er tatsächlich noch einmal seine Taschenuhr in den Händen halten kann. Die Vermutung, dass Wilhelm hinter dem Diebstahl steckt, behalten unsere vier Abenteurer aber vorerst für sich. Feandal überreicht ihnen feierlich die versprochene Kleidung, und wenige Momente später stehen Löwenzahn mit mintfarbenem Ledermantel über dem Froschkostüm, Kel Tuh Las mit Schiebermütze, Mantel und Cordhose und auch Aldric mit neuer Hose im Lager von Feandal. Theo geht in diesem Fall zwar leer aus, ist jedoch mit seinem gefundenen Dolch mehr als zufrieden. So können sich alle vier zufrieden von Feandal verabschieden. Ihr nächstes Ziel heißt der Hof von Wilhelm und die nächste Ortschaft Fichtenstein. Doch diese Reise muss bis zur nächsten Runde Arkanthia Pen and Paper warten.

Weltkarte Arkanthia.