Von Kohlköpfen und Weizenähren



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Voller Zuversicht, das Telzer Moor endlich hinter sich zu lassen, marschieren unsere vier ehemaligen Sklaven durch eben dieses. Der Tag bei Feandal war jedoch länger als erwartet, und so zwingt die aufkommende Dunkelheit unsere Gruppe dazu, ein provisorisches Lager im Telzer Moor nahe der Helenau-Handelsroute aufzuschlagen. Eine nächtliche Wache, die fairerweise nach zwei Stunden abgelöst wird, sorgt dafür, dass Kel Tuh Las, Theo, Aldric und Löwenzahn nicht von weiteren XXL-Tieren aus dem Telzer Moor angegriffen werden, sondern stattdessen in Ruhe eine Mütze voll Schlaf abbekommen. Der nächste Morgen ist kühl, und ihre provisorischen Betten sind über Nacht durchgeweicht, sodass das Frühstück, bestehend aus Trockenfisch – was auch sonst – fix eingenommen wird und das Lager schnellstens geräumt wird, um sich zu einem gemütlicheren Ort aufzumachen.

Sie gelangen auf die Helenau-Handelsroute und orientieren sich gen Nordosten, wie es ihnen von Feandal erklärt wurde. Vereinzelt kommen ihnen Reiter entgegen, und auch ein Händler mit Karren ist unterwegs, verkauft aber nur Kohl und noch mehr getrocknete Ware und sorgt mit diesem Angebot nicht wirklich für Euphorie. Nach etwas mehr als einer Stunde entdeckt die Gruppe eine größere Farm auf der rechten Seite der Straße. Ein großes Schild mit der Aufschrift “Wilhelms Farm” lässt wenig Zweifel daran, dass sie ihr Zwischenziel erreicht haben. Da eine Monatsration Trockenfisch natürlich nicht genug für den hungrigen Theo ist, entschließt er sich sicherheitshalber noch etwas von dem reifen Roggen einzupacken, der neben dem kleinen Weg wächst, der zum Haupthaus der Farm führt. Dort angekommen begrüßt sie eine üppige Dame, die gerade zwei Betten aus einem Fenster im Obergeschoss hängt, um diese nun gleich auszuschütteln. Begrüßung ist allerdings nicht das richtige Wort, da sie nur ein angepisstes “Was wollt ihr?” aus dem Fenster grummelt. Trotz ihrer wahrlich monströsen Gestalt und der alles andere als herzlichen Begrüßung lassen sich unsere vier nicht einschüchtern und erklären, dass sie eigentlich Wilhelm suchen. Das scheint der Dame nicht wirklich zu schmecken, trotzdem raunt sie offensichtlich irgendein Kommando in das Farmhaus.

Wenig später wird ihnen dann auch die Tür von einem etwas eingeschüchtert wirkenden Wilhelm geöffnet, der sich direkt für das Verhalten seiner Frau entschuldigt. Unseren Ex-Sklaven ist das eigentlich wirklich sehr egal, dass die Stimmung zwischen Wilhelm und seiner breiteren Hälfte etwas angespannt ist, sie wollen ihn nämlich eigentlich nur wegen der gefundenen Taschenuhr von Feandal und ihren Informationen über seine Verkaufsaktivität diesbezüglich erpressen. Darauf angesprochen reagiert Wilhelm verlegen und erklärt, dass Feandal nur ein normaler Kunde und kein besserer Freund wäre. Er müsse nur so tun, damit er bei Feandal günstigere Preise erhalten würde. Außerdem hätte Feandal immer mit seiner ach so tollen Taschenuhr von enormem Wert geprahlt, was ihm wirklich auf die Nerven gegangen sei. Da seine Ehegattin nun auch noch eine große Überraschung zu ihrem baldigen Geburtstag erwarte, hatte es sich einfach angeboten, Emanuel die Uhr stehlen zu lassen und diese dann auf dem Fest direkt zu Geld zu machen. Emanuel sei dafür bekannt, dass er gerne mal etwas mitgehen lässt, und er hatte bereits im Vorfeld immer mal die eine oder andere erfolgreiche Zusammenarbeit. Warum die ganze Geschichte für Wilhelm gut ist, juckt eigentlich keinen von unseren vieren, viel eher wollen sie wissen, was er machen würde, wenn sie die ganze Sache jetzt an Feandal weitergeben würden. In Angst, nicht nur sein Gesicht, sondern vor allem auch die Freundschaftspreise von Feandal zu verlieren, guckt sich Wilhelm hektisch auf seinem Hof nach Dingen um, mit denen er seine unerwünschten Gäste bestechen könnte. Sein Blick fällt dabei auch auf die alte Scheune, in der sich seine Werkbank befindet. Theo ist begeistert von der Idee, und auch Aldric lässt sich auf die Idee ein, sein Schweigen kaufen zu lassen. Mit neuen Hämmern, Scheren und weiterem Werkzeug ausgestattet sehen sich Theo und Aldric ausreichend ausgezahlt, und auch Löwenzahn und Kel sind mit dem erhaltenen Equipment einigermaßen zufrieden. Eine kalte Verabschiedung später befinden sie sich wieder auf dem Weg nach Fichtenstein. Wie ihre Ankunft aussieht und welche neuen Aufgaben dort auf sie warten, erfahrt ihr aber erst im nächsten Blog Arkanthia Pen and Paper.

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