Der Einbruch im Hafen



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Nachdem sich unsere vier Freunde in der letzten Session in der nächsten Bar bekannt gemacht haben, wurde von Aldric eine kleine Nebenquest angegangen, in der sie Trankzutaten für die Kräuterfrau Rosvita sammeln sollen. Hierzu begab er sich zu der kleinen Austernfarm in der Nähe des Fichtensteiner Hafens. Statt dort nach dem Besitzer zu suchen, entschied er sich lieber dazu, sich selbstständig an den frei zugänglichen Austern zu bedienen. Aldric war damit sehr zufrieden, Zetti, der Besitzer der Farm, alles andere als das. Und so musste Aldric zum Ende des letzten Blogs noch kurz die Beine in die Hand nehmen, bevor er aus der Reichweite von Zettis Bogen war.

Während sich Aldric also beim letzten Mal um die Austern gekümmert hat, sind Löwenzahn, Theo und Kel Tuh Las unterdessen im Hafen von Fichtenstein unterwegs. Dabei fällt ihnen auf, dass das zwar schon ihr zweiter Tag hier ist, sie bisher aber noch überhaupt nicht am Wasser waren. Das wird nun geändert und die drei begeben sich zum Pier des kleinen Ortes, der doch ziemlich ruhig, fast schon verlassen, vor sich hin existiert. Hier liegen insgesamt drei Schiffe: die “Arsenas Schweif” und die “Selania” aus Ullana Nana sowie die “Feuchte Grotte” aus Rhatcyl. So richtig international sind unsere drei ja nicht und deshalb finden sie die Schiffe und deren Besatzungen auch nicht sonderlich interessant. Ein ullana nanischer Matrose ist dagegen hoch interessiert an ihnen und läuft schnurstracks auf sie zu. Er stellt sich als Eduardo vor und erklärt, dass sein Freund José seit geraumer Zeit vermisst wird. Nun legt ihr Schiff aber bald ab und er braucht daher Hilfe, José ausfindig zu machen. Sowas Ähnliches hatten unsere Freunde ja auch schon in der Kneipe des Hafens gehört und daher notieren sich unsere vier diese offensichtliche Nebenquest in ihren imaginären Notizbüchern, wenden sich dann aber auch schnell wieder ihrem eigentlichen Ziel zu: dem Verladeterminal. Hier ist noch am meisten los und gelegentlich kommt mal der ein oder andere Matrose aus dem Terminal heraus oder verschwindet in diesem. Sie finden recht zügig den Treppenaufstieg in den ersten Stock des Terminals, in dem das Büro des mysteriösen Leutnants liegt. Weiter wollen sie ohne Aldric aber noch nicht, und zusätzlich hat Theo auch noch eine wahnsinnig gute Idee. Er möchte nämlich nachts in das Büro einbrechen, um einen ersten Einblick zu kriegen und den Leutnant möglicherweise mit dem Gefundenen unter Druck setzen zu können. Und so verlassen sie das Terminal und treten wieder auf den kleinen Pier, wo ihnen ein noch immer leicht joggender Aldric mit nasser Hose entgegenkommt.

Karte Fichtenstein Hafen.

Nachdem sich unsere vier über alles Erlebte ausgetauscht haben, müssen sie bis zur Nacht noch die ein oder andere Stunde totschlagen, und wo tut man das besser als in einer abgeranzten Hafenkneipe. Nachdem mal wieder der ein oder andere Hektoliter Bier von unseren Freunden vernichtet worden ist, geht es für Theo nun mit seiner Einbruchstour los. Um Schmiere zu stehen, kommen aber auch Löwenzahn, Kel Tuh Las und Aldric mit und so verlassen die vier gegen 11 Uhr die “Saufende Meerjungfrau” und treten in die stockfinstere Nacht. Schnell gelangen sie zu den Lagerhallen und schließlich auch ans Verladeterminal. Dieses ist zwar verschlossen, aber zur Überraschung aller kein größeres Problem für Theo, der das natürlich als eine Selbstverständlichkeit verkauft. Im Inneren hat sich das Terminal im Vergleich zu ihrem letzten Besuch nicht wirklich verändert und so schleicht Theo vorsichtig die Treppe ins erste Geschoss hoch, während sich die anderen drei auf Beobachtungsposten begeben. Falls jemand Unerwünschtes erscheinen sollte, sollen die anderen mit ihrem vereinbarten Warnschrei “Tukan, Tukan” darauf aufmerksam machen.

Das Obergeschoss ist kleiner als das Lagerareal darunter und so fällt es Theo nicht schwer, das Büro zu finden, da sich hier sonst nur ein paar Schreibtische von Angestellten befinden und einige Kisten, aus denen Mengen an Papier quellen. Theo schleicht sich vorsichtig an die Tür heran, auf der ein unauffälliges und überhaupt nicht protziges Schild aus purem Gold mit der Aufschrift “Kampf” prangt. Mit geschickten Griffen knackt er das Türschloss im Handumdrehen und steht dann in einem großen, rundum verglasten Büro. Die Zurückhaltung, die bereits an der Türdekoration des Leutnants zu erkennen war, setzt sich hier fort. Ein fetter Schreibtisch aus poliertem Fichtenholz (immerhin kauft er regional), ein fast schon königlich anmaßender Schreibtischstuhl und ein roter karierter Teppich schmücken das Bürozimmer. Da sich Theo aber mehr für belastende Unterlagen denn für Innendekor interessiert, lässt er die protzigen Möbel halt protzig sein und widmet sich einer Schublade nach der anderen. Aber außer diversen Briefen, Rechnungen und Lieferscheinen ist hier nicht wirklich was zu finden. Einzig eine Schublade mit einem Seil und einer Flasche, die eine klare Flüssigkeit enthält, findet er etwas merkwürdig. Ob Leutnant Kampf aber einfach nur gerne Wodka trinkt und dabei Rodeo spielt oder ob es sich hier tatsächlich um etwas Mysteriöses handelt, erfahrt ihr in zwei Wochen bei Arkanthia Pen and Paper.

Weltkarte Arkanthia.