Zurück in der Wildnis

Mit einem durchaus aufschlussreichen Gespräch mit Leutnant Kampf endete die letzte Session. Nach einem kurzen Besuch bei Hein Mück, dem Leuchtturmwärter des Fichtensteiner Hafens, und einer erholsamen Nacht sind unsere vier wieder bereit für die nächsten Aufgaben.
Sie beschließen, zunächst wieder zum Hafen hinunter zu gehen und dann zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Diese Entscheidung stellt sich eine halbe Stunde später als ziemlich dumm heraus, als sie beschließen, zuerst die Zutaten für den Trank für Rosvita zu sammeln. Dazu brauchen sie neben den Austern, die Aldric bereits ergaunert hat, auch Papageieneier. Die hiesigen Papageien leben aber auf den Telzer Grünklippen, und um dorthin zu gelangen, müssen sie entweder wieder den Berg hinauf und den weiten Umweg über Fichtenstein nehmen. Dabei würden sie auch riskieren, in die Nähe der Residenz Chiraque zu kommen, was ihnen noch nicht so wirklich geheuer ist. . Wobei klettern hier etwas übertrieben ist, denn es handelt sich eher um einen steileren Anstieg, den man zu Fuß bewältigen muss. So entscheiden sie sich für die kürzere und schnellere Variante und beginnen mit dem Aufstieg. Während Aldric, Löwenzahn und selbst der kleine Theo recht problemlos die Steigung hinaufkraxeln, hat Kel Tuh Las deutlich mehr Probleme. Einen kritischen Fehlversuch später rutscht er auf den Steinen aus und knallt ungebremst mit dem Gesicht auf einen Felsvorsprung. Stöhnend kommt er wieder auf die Beine und hält sich das schmerzende Gesicht. Sofort ist ihm klar, dass etwas kaputt gegangen sein muss und Aldric kann mit seinem medizinischen Fachwissen die Verletzung als Jochbeinbruch diagnostizieren. Das hat zur Folge, dass Kel bis zur vollständigen Genesung in vier Wochen den doppelten Schaden für Kopftreffer erhält. Absolut genervt und mit schmerzverzerrtem Gesicht kämpft sich Kel Tuh Las ab jetzt unfallfrei den Berg hoch, bis sie schließlich einige Stunden später endlich oben ankommen.
Jetzt ist erst einmal Pause und Verschnaufen angesagt. Außerdem schaut sich Aldric jetzt noch einmal in Ruhe Kels Wunde an und mit Hilfe von Löwenzahn können sie sie noch etwas besser versorgen, so dass sich die Heilungszeit auf drei Wochen verkürzt. Das stimmt Kel etwas positiver, aber er ist immer noch kein großer Fan vom Klettern. Wenigstens sind sie jetzt oben und können ihre Wanderung zu den Telzer Grünklippen fortsetzen. Der Weg dorthin ist unspektakulär, aber als sie ihr Ziel erreichen, sind sie doch beeindruckt. Mächtige Klippen ragen mehrere hundert Meter in die Tiefe, das tosende Meer lässt seine Wellen mit gewaltiger Kraft an den grünlichen Felsen zerschellen. Schwärme von Papageien kreisen über den Klippen und stürzen sich hin und wieder in die tosenden Fluten.
Nach kurzer Zeit der stillen Bewunderung stellen die vier fest, dass die Papageien nicht zum Festland fliegen, um ihre Nester zu erreichen. Stattdessen scheinen diese mitten in den Klippen zu liegen. Gerade Kel, der ja gerade ganz hervorragende Erfahrungen mit dem Klettern gemacht hat, gefällt das gar nicht. Und so entschließen sie sich, dass der leichteste von ihnen, der Halbling Theo, ein Seil umgebunden bekommt, welches die starken Löwenzahn und Kel Tuh Las festhalten. Aldric begleitet Theo so weit wie möglich an die Klippe und soll ihm helfen, hinunterzuklettern und später hoffentlich auch wieder hinaufzuklettern. Erstaunlich geschickt tänzelt Theo fast die Klippe hinunter und freut sich wieder einmal, ein paar Fähigkeitspunkte in Akrobatik investiert zu haben. Mit diversen Eiern im Gepäck ist er im Nu wieder oben auf den Klippen und präsentiert diese stolz. Um seinen eigenen Papagei zu züchten, steckt sich Aldric noch schnell eines der Eier in die Tasche, bevor es weitergeht.
Das nächste Ziel sind die Sümpfe im Telzer Moor. Hier sollen Bachkrabbler leben, von denen Sie einige Beine als letzte Trankzutat für Rosvitas Liebestrank benötigen. So geht’s kreuz und quer durchs Telzer Moor, bis sie plötzlich Geräusche in einem kleinen Bach vor sich hören. Sie entdecken zwei ausgewachsene Krabbler mit drei kleinen Jungen. Brüllend stürzen sich Löwenzahn und Kel auf die überraschte Familie, während Aldric fleißig einen Pfeil nach dem anderen unter die dicken Panzerplatten der Krabbler schießt. Theo sucht sich derweil einen Hinterhalt, aus dem er seinen besonders starken Überraschungsangriff starten kann. Nur leider gibt es hier gerade nicht viele Hinterhalte und schon gar nicht mitten im Kampf. Und bevor seine drei Kollegen die ganze Arbeit alleine machen, erbarmt sich Theo doch noch, ein oder zweimal mit seinem Dolch anzugreifen. Größere Probleme haben die vier eigentlich nicht, denn die Krabbler sind zwar gut gepanzert, aber sonst nicht wirklich gefährlich. Nachdem Kel wieder einmal den einen oder anderen Körper gespalten hat, trennt er den Bachkrabblern mit einem kräftigen Schwung seiner magischen Axt auch noch die Beine ab. Zufrieden mit ihrem Questfortschritt blicken sich unsere vier Helden an und beschließen, einen ruhigeren Ort zu suchen, an dem sie ihr Lager für eine kurze Pause aufschlagen können. Ob sie diese hier in der Wildnis in Ruhe genießen können oder in wenigen Minuten die Verwandten der gerade getöteten Bachkrabbenfamilie angreifen werden, erfahrt ihr erst in zwei Wochen bei Arkanthia Pen and Paper.
