Kels erster Streich
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Ein harter Kampf liegt hinter unseren vier Helden. Erschöpft, aber voller Stolz, schleppen sie sich aus dem Wald, in dem sie in einen Hinterhalt geraten waren. Auf dem Weg zurück zum Gasthaus “Der Wanderer” wechseln sie noch ein paar müde Worte darüber, wie ihre Gutmütigkeit von dem Jungen Floren schamlos ausgenutzt wurde und dass sie ihn ihrer Meinung nach angemessen bestraft haben. Auch wenn darüber wohl die Meinungen auseinandergehen, bleibt die Tatsache bestehen: Floren und seine Bande werden niemanden mehr täuschen können.
Nach über zwanzig Minuten erreichen sie endlich die Eingangstür des Gasthauses, und die Wirtin Elisabeth empfängt sie herzlich. Die Schlachterplatte, die sie bereits vor zwei Blogs vorbereitet hatte, hat sie erneut aufgewärmt, sodass unsere Helden das Essen warm genießen können. Zufrieden setzen sich die vier an den mächtigen Tisch und beginnen, sich Teller um Teller aufzuladen. Elisabeth versorgt sie unterdessen mit reichlich Bier, und die Stimmung wird immer lauter und ausgelassener. Bald gesellt sich Elisabeth selbst zu ihren Gästen, die mittlerweile an die Bar umgezogen sind. Dabei fällt ihr auf, dass Kel Tuh Las zunehmend Interesse an ihr zeigt – mehr, als für einen normalen Gast üblich ist. Und da ihr Kels muskulöses Auftreten und seine charmante Art gefallen, beginnt sie allmählich, auf seine Komplimente einzugehen.
Während Theo, Löwenzahn und Aldric langsam ihre Grenzen beim Alkohol erreichen, scheint Kel in anderer Hinsicht wach zu werden. Als das Flirten zwischen ihm und Elisabeth immer intensiver wird, beschließen die anderen drei, sich zurückzuziehen und in ihre Betten zu gehen. Eine kluge Entscheidung, denn Kel und Elisabeth vertiefen ihr “Gespräch” so weit, dass nicht nur Worte, sondern auch Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden. Ehe sich Kel versieht, wird er von Elisabeth auf den Holzboden geworfen und im nächsten Moment von ihr bestiegen. Schwer atmend liegt er da – nicht nur vom Sturz, sondern auch von Elisabeths beeindruckendem Gewicht. Doch kurz darauf wird sein Atem aus anderen Gründen intensiver. An diesem Punkt lassen wir die beiden lieber allein.
Der nächste Morgen beginnt, wie zu erwarten, etwas später. Zu ihrer Überraschung ist Elisabeth bereits auf den Beinen und wirkt sichtlich zufrieden. Während Aldric, Theo und Löwenzahn sich anfangs nicht ganz erklären können, warum Elisabeth so gut gelaunt ist, klärt Kel sie stolz über die Geschehnisse der vergangenen Nacht auf – in solch lebhaften Details, dass es den anderen schwerfällt, ihr Frühstück wirklich zu genießen. Geschickt lenken sie das Gespräch auf den Tagesplan, und man beschließt, den Marsch nach Selbingen heute durchzuziehen. Das Frühstück fällt also kürzer aus als erwartet, und sie ziehen sich in ihre Zimmer zurück, um zu packen.
Doch Theo kommt eine Idee: Als Schurke sollte er vielleicht endlich mal anfangen, sich wie einer zu verhalten. Daher beschließt er, Elisabeth um die Zimmerrechnung zu prellen, indem er heimlich aus dem Fenster klettert. Schnell hat er seine Sachen gepackt und das Fenster geöffnet. Leider war die Nacht feucht, und der rutschige Rahmen erschwert seine Flucht. Theo überschätzt jedoch seine Kletterfähigkeiten und verliert das Gleichgewicht, sodass er aus dem ersten Stock kullert – direkt am Küchenfenster vorbei, wo Elisabeth gerade ihre Frühstücksreste wegräumt. Empört blickt sie hinaus und stürmt sofort nach draußen.
Unterdessen versucht Theo, unbemerkt zum Eingang zu gelangen, um seinen Freunden von seinem Missgeschick zu erzählen, doch stattdessen hört er drinnen ein lautstarkes Wortgefecht, angezettelt von Elisabeth. Nur wenige Minuten später kommen seine drei Gefährten heraus, schütteln die Köpfe und erklären ihm, dass Elisabeth seine Flucht bemerkt hat und ziemlich verärgert war. Glücklicherweise hat Löwenzahn angeboten, Theos Zimmerrechnung zu übernehmen, was Elisabeth schnell besänftigte. So konnten sie das Gasthaus schließlich im Guten verlassen.
Was unsere Helden in Selbingen erwartet, erfahren wir jedoch erst in zwei Wochen bei Arkanthia Pen and Paper.
