Eine neue Stadt
–
Das Gasthaus “Der Wanderer” hat unseren vier Freunden in den letzten Sessions mehr Abenteuer beschert, als sie erwartet hatten. Statt einer erholsamen Nacht mussten sie zuerst einem Hinterhalt entkommen, nur um danach im Schankraum einen weiteren Kampf gegen mehrere Liter Bier aufzunehmen. Zudem ließ sich Kel Tuh Las auf eine ganz persönliche Angelegenheit ein. Doch das liegt nun alles hinter ihnen, und sie setzen endlich ihren Weg nach Selbingen fort.
Gemächlich wandern sie die Helenau-Handelsroute gen Südwesten entlang und genießen die friedliche Herbstlandschaft. Fruchtbares Ackerland, sanfte Hügel und weitläufige Weideflächen liegen golden in der Sonne, die sie auf ihrer Reise begleitet. Am Horizont taucht schließlich ein riesiger See auf, und bald erblicken sie auch das kleine Dorf Selbingen, das ruhig in einer Biegung der Handelsroute liegt. Rauchschwaden steigen aus den Kaminen, und die drei beleuchteten Türme der Kathedrale zeichnen sich markant vor dem Abendhimmel ab.
Als sie in Selbingen ankommen, ist die Dämmerung bereits hereingebrochen, doch viele Fenster sind erleuchtet. Besonders Löwenzahn, dessen Interesse für Religion groß ist, zieht es direkt zur hell erleuchteten Kathedrale. Die anderen drei entscheiden sich, zunächst den Pferdestall am Dorfeingang in Augenschein zu nehmen, bevor es sie zum Handelsposten zieht.

Dort lernen sie den Besitzer Lukas Lukan Valerius kennen, der eine beeindruckende Auswahl an Waren anbietet. Doch die Preise scheinen unseren Helden alles andere als gerecht, und obwohl Aldric sich schließlich eine kleine Phiole Weihwasser leistet, verlässt die Gruppe das Kontor frustriert. Lukas Lukan sieht ihnen enttäuscht nach, da er sonst für seine fairen Preise und den guten Service geschätzt wird. Doch schnell wendet er sich wieder seinen Waren zu.
Löwenzahn hat unterdessen den örtlichen Pfarrer Herbert kennengelernt, einen liebenswürdigen, aber etwas heruntergekommenen Geistlichen. Begeistert erklärt Herbert ihm den Glauben an die Familie der Alben, denen die Kathedrale geweiht ist. Auch erwähnt er beiläufig, dass er für die Familien Selbingens ein wichtiger Halt sei, bei dem die Bewohner in Zeiten der Not Schutz suchen – besonders bei den jüngsten Angriffen. Auf Löwenzahns Nachfrage, von welchen Angriffen er spreche, seufzt Herbert und murmelt: „Die Angriffe der Blassen“. Doch bevor er mehr erfahren kann, stürmen Kel, Theo und Aldric herein, um Löwenzahn abzuholen.
Auf der Suche nach einer Unterkunft führt ihr Weg nun ans Ufer des Selbig-Sees, zur Taverne „Der gefangene Aal“, einer stark heruntergekommenen Schenke, in der man wohl ein einfaches Bett finden kann. Zwei ältere Männer sitzen stumm an der Bar, die Augen in ihre halbgefüllten Gläser gesenkt, während der Besitzer Fiete hinter der Theke Gläser poliert. Sichtlich überrascht von dem Besuch, bietet er ihnen ein Zimmer an, doch der Zustand des Etablissements ist für die Gruppe dann doch zu dürftig.
Ihre nächste Anlaufstelle ist der „Gekochte Schweinekopf“. Der Wirt Andreas führt ein saubereres Haus und bietet sogar ein ordentliches Abendessen sowie komfortable Zimmer mit Fenstern, Sitzgelegenheiten und eigenen Toiletten. Doch abgesehen vom Klo interessiert die vier Freunde eigentlich nur ein Teller warmes Essen und ein weiches Bett.
Am nächsten Morgen brechen unsere Helden früh auf. Vor dem Gasthaus genießen sie einen ersten Blick auf den mystisch in Nebel gehüllten Selbig-See. Doch statt den Morgen in Ruhe zu verbringen, beschließen sie, Selbingen weiter zu erkunden. Da Löwenzahn die merkwürdigen Andeutungen von Herbert nicht loslassen, führt ihr erster Weg zum Rathaus.
Zwei Wachen in Lederrüstungen kreuzen die Speere bei ihrem Eintreffen und fragen nach ihrem Anliegen. Löwenzahn erklärt kurz, dass sie von den Angriffen gehört haben und ihre Hilfe anbieten möchten. Diese Antwort genügt den Wachen Heino und Dittmar, die sie daraufhin ins Rathaus lassen. Was der Bürgermeister Siegfried von ihrem Angebot hält und um welche Angriffe es sich genau handelt, erfahren wir jedoch erst in der nächsten Episode von Arkanthia Pen and Paper.
