Streit



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Nach einer kleinen Bootsfahrt zur Selbinger Felseninsel haben unsere Freunde diese ausgiebig erkundet. Dabei haben sie beim letzten Mal den Unterschlupf der Blassen gefunden und in ihrer typischen Manier geräumt. Während Kel und Löwenzahn die gestohlenen Schätze aus Selbingen in die kleinen Boote der Blassen laden, entdeckt Theo einiges an Alchemiezutaten. Doch viel spannender ist für ihn das Zaubertrankrezept „Erblassen“. Außerdem findet er noch einige Phiolen des fertigen Zaubertranks, die geschwind in seinen Taschen verschwinden.

Unterdessen arbeitet sich Aldric gerade schon durch seine zweite Rumflasche, was sich langsam aber sicher bemerkbar macht. Laut rufend und lachend sitzt er am Strand und sieht Kel und Löwenzahn bei ihrer Arbeit zu. Ein kleiner Hicks hier und da bestätigt seinen absolut besoffenen Zustand. Während sie das Versteck der Blassen ausräumen, können Kel und Löwenzahn Aldric noch ausreichend ignorieren, doch langsam aber sicher wird es Zeit zur Heimreise. Gemeinsam mit Theo besprechen sie, was ihr Plan mit Aldric ist und ob sie ihn überhaupt sicher über den See bringen können, ohne zu kentern. Da ihnen keine wirkliche Alternative einfällt, außer ihren Bogenschützen hier zurückzulassen, binden sie ihn genauso fest zusammen, wie sie es mit den Schätzen aus dem Versteck gemacht haben, und werfen ihn so in eins der Boote. Dabei erinnert Aldric etwas an einen eingepackten Weihnachtsbaum, und entsprechend lautstark beschwert er sich auch. Dies ignorieren seine drei Freunde aber gekonnt und binden die anderen Holzbötchen zusammen. Sie setzen sich in das erste, und vorsichtig paddelnd setzt sich ihr improvisiertes Transportfahrzeug in Bewegung Richtung Selbingen.

Doch es dauert keine zwei Minuten, bis Theo, Löwenzahn und Kel Tuh Las auffällt, dass ihr Transporter ordentlich Gewicht mit sich bringt und ihr einziger Antrieb ihre Muskelkraft ist. Entsprechend anstrengend gestaltet sich das Paddeln, und lauthals schimpfend vergehen die nächsten drei Stunden. Immerhin müssen sie sich diesmal nicht um ihren Freund mit Wasserphobie kümmern, denn Aldric ist nach seinem ersten Beschwerdewasserfall in einen komatösen Zustand gefallen und schläft glücklich in seinem Holzschiffchen.

So tuckern sie gemächlich nach Selbingen und erreichen schließlich erschöpft das Ufer. Hier werden sie von einigen interessierten Dorfbewohnern begutachtet, die sich nach ihnen erkundigen und nachfragen, ob ihre Mission erfolgreich war. Doch diskret, wie unsere Freunde nun mal sind, äußern sie sich dazu selbstredend nicht und verweisen darauf, erst mit ihrem Auftraggeber Siegfried reden zu müssen. Sie verstauen die diversen Schätze vorübergehend in ihrem kleinen Häuschen und entscheiden sich dann, Siegfried von ihrem Erfolg zu erzählen. Das einzige kleine Problem, das sie dabei haben, heißt Aldric und sitzt mit drei Promille auf einem Stuhl, während er mit gläsernen Augen in der Gegend herumstarrt. Da Aldric jedoch schon seinen relevanten Anteil an ihrem Erfolg hatte, wollen sie ihn auch ungern zurücklassen und beschließen, seinen Zustand mit seiner Wasserphobie zu erklären.

Der Bürgermeister begrüßt unsere vier vorsichtig optimistisch, da ihm natürlich bereits zu Ohren gekommen ist, was unsere Helden gerade alles an wertvollen Objekten durchs Dorf geschleppt haben. Aufmerksam hört er den Erzählungen zu, die heute mal Theo, Kel und Löwenzahn übernehmen, und mit jedem Satz weiten sich seine Augen ein kleines Stückchen mehr. Tränen steigen in diesen auf, und vorsichtig fragt Siegfried: „Also ist der Spuk endlich vorbei?“ Zufrieden mit sich selbst bejahen die vier diese Frage und erklären, dass die gestohlenen Wertsachen bei ihnen im Haus abgeholt werden können. Hier unterbricht sie Siegfried allerdings und erklärt, dass sie das Haus nicht permanent verwenden können. Aufgrund ihrer Dienste für das Dorf möchte er ihnen aber die kleine Strandhütte des Ortes als Dank anbieten. Das muss er natürlich nicht weiter bewerben, denn alle vier unserer Freunde sind hellauf begeistert von der Aussicht, ein eigenes kleines Häuschen zu besitzen.

Karte Selbingen.

So ist es auch kein Wunder, dass die vier Siegfried sofort überreden, die kleine Hütte einmal zu präsentieren. Der Bürgermeister schmeißt sich schnell einen dünnen Mantel über und marschiert vorweg. Nach wenigen Minuten erreichen sie eine kleine Hütte mit Holzsteg, die am Rand von Selbingen direkt am Wasser gelegen ist. So wahnsinnig groß ist der Innenbereich zwar nicht, doch es reicht für alle zum Schlafen, und sogar eine kleine Kochnische findet ihren Platz in der Hütte. Siegfried übergibt Löwenzahn die Schlüssel und verabschiedet sich von der Gruppe. Eifrig beginnen diese sofort, über einen Namen für ihren neuen Besitz nachzudenken, bleiben dabei aber gewohnt unkreativ, und so beschließen sie, die Hütte „Bleichenpreis“ zu nennen.

Sie setzen sich an den kleinen Holztisch, und das erste Mal seit Tagen kommen alle ein klein wenig zur Ruhe. Das führt aber auch dazu, dass sie etwas Zeit haben, das Erlebte zu verarbeiten und sich einige Gedanken darüber zu machen. Und anstatt stolz auf sich zu sein und zu reflektieren, wie enge Freunde sie in wenigen Wochen geworden sind, entscheiden sie sich dafür, zu streiten. Hierbei geht es im Prinzip darum, dass Löwenzahn, Theo und Kel der Meinung sind, dass Aldric immer etwas zu viel Meinung hat und einfach seinen eigenen Kopf durchsetzt, auch wenn die Gruppe eigentlich etwas anderes machen will. Trotz der zwei Flaschen Rum intus erkennt Aldric die Tragweite dieses Gesprächs und versichert, dass er in Zukunft mehr als Team agieren will. Nachdem das geklärt ist, sind unsere Freunde doch noch in Feierlaune und lassen den Abend fröhlich in ihrem neuen Zuhause ausklingen, bevor sie erschöpft in ihre Betten kippen. Was der nächste Tag bringt und ob sie jetzt kleine Helden von Selbingen sind, erfahrt ihr in zwei Wochen beim nächsten Blog Arkanthia Pen and Paper.

Weltkarte Arkanthia.