Neue Helden



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Im letzten Blog kehrten unsere Freunde von der Selbinger Felseninsel zurück. In Selbingen angekommen, ging es für die vier zielstrebig zum Bürgermeister Siegfried, um diesem von ihrem Erfolg zu erzählen. Siegfried staunte nicht schlecht, und unsere Freunde konnten dem Bürgermeister ansehen, was für eine riesige Belastung da gerade von ihm abfiel. Als Belohnung, dass sie den Ort vor den Blassen gerettet haben, sprang sogar eine Belohnung für die vier heraus: eine kleine eigene Strandhütte.

Doch so richtig ist ihr Sieg gegen die Blassen noch nicht bei allen im Ort angekommen, und so beschließt Kel Tuh Las am nächsten Morgen, eine kleine Rede vorzubereiten. Diese hat natürlich nicht nur den Sinn, alle Dorfbewohner auf den neuesten Stand zu bringen, sondern eventuell auch, sich selbst etwas darzustellen und möglicherweise noch mehr Belohnung aus der ganzen Nummer herauszubekommen. Allerdings wollen unsere vier Helden im Verlauf der Rede auch das ganze Diebesgut, das sie auf der Felseninsel gefunden hatten, wieder an die Selbinger zurückgeben (natürlich würden sie auch hier ein kleines Dankeschön annehmen).

Während Kel also in Windeseile eine kleine Rede zusammenschustert, holen Aldric, Theo und Löwenzahn bereits das Diebesgut und stapeln es in kleinen Haufen vor der Kirche des Ortes. Dann kommt Kels großer Moment, und mit mehreren lauten Rufen versucht er, das ganze Dorf auf dem Marktplatz vor der Kirche zu versammeln. Nach und nach kommen auch tatsächlich einige Dorfbewohner aus ihren Häusern gekrochen und gucken Kel erwartungsvoll an. Da fällt ihm auf, dass seine Rede wohl doch noch nicht so ganz gut geübt war, und er beginnt mit einer emotionalen Freestyle-Rede. Eigentlich ist es aber auch egal, wie er den Dorfbewohnern die Geschichte erzählt, denn dass die Überfälle aufhören werden und sie all ihre Wertsachen zurückkriegen, reicht den meisten, um in tosenden Beifall auszubrechen.

Geschmeichelt und selbstbewusst steht Kel so auf einer Kiste vor der Kirche und trieft dabei offenbar nur so vor Testosteron, denn keine Minute nach seiner Rede schlendert eine junge Dame unschuldig auf ihn zu. Etwas sehr theatralisch sucht sie nach einer Holzkiste, die ihr angeblich geklaut wurde. Beim genaueren Blick suchen ihre Augen aber eigentlich nur die Aufmerksamkeit von Kel, der natürlich sofort zur Hilfe eilt. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass hier keine Holzbox von der jungen Dame existiert, was sie allerdings auch ziemlich kalt zu lassen scheint. Sie fällt daraufhin in einen kleinen Smalltalk mit Kel, der darin endet, dass sie sich zu einem Date am Abend an dem Pier treffen wollen, der in den Selbig-See hineinreicht.

Kaum ist die junge Dame verschwunden, taucht aber schon die nächste junge Frau auf, die Kel zu schmeicheln versucht, und so geht Kel kurze Zeit später mit einem zweiten Date im Gepäck zu seinen drei Freunden. Die haben in der Zwischenzeit hart gearbeitet und schon den Großteil der gestohlenen Wertsachen an die Bewohner verteilt. Das hebt natürlich noch einmal Kels Stimmung, und mit einem Grinsen im Gesicht fragt er seine Freunde, ob er denn noch irgendwie helfen könne. Zerknirscht drückt ihm Löwenzahn einen Stapel Lederrüstungen in die Arme und sagt: „Komm mit, wir haben einiges, was wir an Meckmo verkaufen müssen.“

Karte Selbingen.

Und so laufen die beiden zu ihrem bisherigen Lieblingsschmied und schmeißen diesem gefühlt Armeematerial für ein kleines Bataillon vor die Füße. Etwas stutzig blickt Meckmo die beiden an und fragt, was sie denn für den ganzen Kram haben wollen würden. Als Löwenzahn gerade anfangen will, die Anzahl der Schwerter mit dem Verkaufspreis von Meckmo zu multiplizieren, grätscht ihm Meckmo direkt ins Wort und erklärt, dass er hier schon einen ordentlichen Mengenrabatt kriegen muss, wenn er alles abnehmen soll. Das gefällt zwar weder Löwenzahn noch Kel Tuh Las, aber so richtig Bock, den ganzen Kram in die nächste Ortschaft zu schleppen und dort zu verkaufen, haben die beiden dann auch nicht. Daher nehmen sie das erstbeste Angebot von Meckmo an und freuen sich darüber, dass sie sich dafür vielleicht auch einfach ein wenig beliebter in Selbingen gemacht haben.

In der Zwischenzeit sind auch Theo und Aldric damit fertig geworden, alle gefundenen Sachen an ihre ursprünglichen Eigentümer zurückzugeben. Für die beiden geht es jetzt noch kurz zu Lukas Lukan Valerius, um ein bisschen Krimskrams loszuwerden, der entweder nicht von den Dorfbewohnern mitgenommen wurde oder den sie sonst noch im Versteck der Blassen gefunden hatten. Doch während sie bei Lukas im Handelskontor sind, entdeckt Theo eine große Karte von ganz Zazyrus, die gespickt mit kleinen Nadeln ist. Lukas erklärt ihm, dass es sich hier um eine Handelskarte handelt und sie gerne mit in das Transportbusiness einsteigen können, aktuell leidet dieses nämlich unter einer akuten Verknappung. Kurz sind Theo und Aldric interessiert, doch als Lukas ihnen erklärt, dass Dinge wie Kutschen, Fahrer und auch die Rechte für eine Handelsroute ganz schön teuer sind, verschwindet ihr Interesse auch schnell wieder. Daher geht es für die beiden jetzt auch direkt weiter, und sie verabschieden sich von Lukas. Einen kleinen Zwischenstopp haben Theo und Aldric aber noch, bevor es wieder nach Hause geht: die Sauna am Strand.

Dampf quillt aus jeder Ritze der kleinen Holzhütte, und ein ätherischer Geruch liegt in der Luft. Vor der Sauna sitzt ein großer, haariger Mann mit dickem Bauch und langem Bart. Ein tiefes, aber sehr freundliches „Hallo, meine Freunde! Was kann Juri für euch machen?“ schallt ihnen entgegen, und sie fühlen sich direkt wie zu Hause. Juri ist ein unterhaltsamer Zeitgenosse, der viel lacht und wirkt, als könnte er gar nicht schlecht gelaunt sein. Doch ein Problem hat Juri: Sein Met, den er immer bei „Odins Gewässern“ kurz vor Selbingen kauft, geht zur Neige, und ihm fällt der Weg aufgrund seines gut genährten Körpers immer etwas schwer. Doch er bietet Theo und Aldric einen guten Deal an: Sie holen die Wagenladung ab, und sie erhalten eine ausgiebige Kostprobe sowie freien Eintritt in seine Sauna. Da lassen sich die beiden nicht zweimal bitten. Sie schlagen ein, verabschieden sich von Juri und machen sich auf den Weg nach Hause.

Zurück in ihrer Strandhütte treffen Aldric und Theo nur auf Löwenzahn, der ihnen erklärt, dass Kel bereits auf seinem ersten Date ist. Auch wenn wir auf dieses nicht allzu detailreich eingehen wollen, kann schon festgestellt werden, dass Kel sehr gut bei seinem Date ankommt. Das liegt aber eher am Umfang seiner Brust und seiner Arme als an seinem Charakter, allerdings reicht das für eine sportlich geprägte Mittagsbeschäftigung. Leider stellt Kel hier aber erneut fest (diese Erfahrung musste er bereits bei Elisabeth machen), dass er durchaus noch von anderen lernen kann und manchmal von Positionen überrumpelt wird, die er so noch gar nicht kennt. Um sich hier eine kleine Hilfe zu schaffen, verabschiedet sich Kel schnell von seinem Date und zieht dann ein kleines, ledernes Buch aus seiner Jacke, das er auf der Felseninsel gefunden hatte. Er schnappt sich seine Feder und sein Tintenfässchen, setzt sich draußen auf eine kleine Bank in die Sonne und beginnt zu schreiben und zu skizzieren. Und so entstehen die ersten beiden Einträge (selbstverständlich trägt er hier auch Elisabeth nach) in Kels persönlichem „Tagebuch“. Ob hier beim nächsten Mal noch ein weiterer hinzukommt oder ob das Buch für alle Ewigkeit nur zwei Einträge beinhaltet, erfahrt ihr beim nächsten Mal bei Arkanthia Pen and Paper.

Weltkarte Arkanthia.