Stallbau statt Spurensuche



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Beim letzten Mal haben unsere vier Freunde an einem kleinen Geschichtsunterricht bei Fiona, der Händlerin in Feth, teilgenommen. Dabei lernten sie sehr viel über das Schicksal, welches das Dorf ereilt hatte. Um noch mehr über das seltsame Verschwinden der Männer Feths herauszubekommen, entschieden sich unsere vier Freunde dazu, auch noch der Wahrsagerin Isabel einen Besuch abzustatten und sie ebenfalls zu befragen.

Jetzt sitzt allerdings nur noch Theo vor Isabel, da seine drei Freunde vor dem grausamen Räucherstäbchengeruch geflohen sind, der die ganze Hütte von Isabel einnimmt. Ungeniert fragt Theo Isabel direkt, ob sie irgendwelche Informationen über das Verschwinden der Männer hat oder ob sie damals etwas damit zu tun hatte. Letzteres verneint sie vehement und ist auch etwas gekränkt, dass Theo so etwas überhaupt in Erwägung zieht.

Dennoch hat sie ein paar weitere Informationen für Theo. So erinnert sie sich, dass lange Zeit ein Vater mit seiner Tochter nahe des Ortes im Wald gewohnt hat. Sie waren nie so wirklich Teil der Gemeinschaft, doch gerade die Tochter Grete erschien als junge Frau häufiger im Dorf. Sie war etwas seltsam, und man merkte, dass sie viel Zeit alleine verbrachte. Eines Tages wurde sie zum Beispiel aus dem Gasthaus geworfen, weil sie wohl ihren Sohn Telohren minutenlang angestarrt hatte und auch nicht aufhörte, als man sie darum bat. Isabel vermutet, dass dieses Mädchen hinter allem steckt und sich aus blanker Eifersucht am Dorf gerächt hat. Denn einige Zeit bevor das Verschwinden begann, verschwanden Grete und ihr Vater völlig aus der Dorfgemeinschaft und wurden nie wieder gesehen. Kurz nach dem Verschwinden von Grete und ihrem Vater wurden auch größere Kräutervorräte bei Isabel geklaut, was weder davor noch danach jemals wieder vorkam.

Karte Feth

Theo bedankt sich mehrfach für die ganzen neuen Informationen und ihre Zukunftsvoraussage, dann verabschiedet er sich und tritt wieder vor die Tür des kleinen Hauses. Hier muss er erst mal ein, zwei Minuten die frische Luft genießen, bevor er zurück ins Gasthaus „Die müden Pferdebeine“ geht. Er trifft seine drei Freunde, die mit Bibiane an einem kleinen Tisch im Schankraum sitzen und belegte Brote verdrücken. Er setzt sich dazu und wird von Aldric erst mal über ihren weiteren Plan aufgeklärt. „Wir reiten jetzt gleich nach dem Essen gemeinsam mit Bibiane nach Selbingen. Dort helfen wir ihr, ihren Stall neu aufzubauen, und reiten dann wieder zurück nach Feth.“ Davon ist Theo jetzt überrascht, doch das war noch nicht alles: „Außerdem haben wir Jannik gekauft. Den alten Gaul, den Gerda hier noch rumstehen hatte. Wir kriegen alle einen Goldtaler von dir.“ Verdutzt fragt Theo, was sie denn mit dem Pferd wollen, aber auch da hat Aldric schon eine Antwort drauf. Bevor sie jetzt nämlich gleich aufbrechen, geht’s noch kurz zu Carla-Theresia, wo ein Karren gekauft wird. Damit können sie dann nämlich in Zukunft deutlich mehr Gepäck transportieren. Da Theo offensichtlich eh kein Mitspracherecht hat, zuckt er mit den Schultern und widmet sich den Broten vor sich.

Nachdem alle aufgegessen haben und Theo auch noch seine Informationen von Isabel geteilt hat, packen sie die notwendigsten Sachen zusammen und verabschieden sich von Gerda. Ihr erster Weg führt jetzt natürlich zu Carla-Theresia, doch als Aldric die Preise für einen Pferdekarren hört, fallen ihm die Augen aus dem Kopf. Mit solch happigen Preisen hatte er eigentlich nicht gerechnet. Mit etwas Schadenfreude guckt Theo seinen Freund an und schenkt ihm ein herausforderndes Grinsen. Genervt wendet sich Aldric zu Kel Tuh Las und Löwenzahn, doch auch denen ist der Karren eindeutig zu teuer, und so geht’s jetzt doch ohne in Richtung Selbingen. Hierfür können unsere vier Freunde neben Jannik auch auf Pferde von Bibiane zurückgreifen, und so schaffen sie es sogar noch an diesem Tag zurück nach Selbingen.

Karte Selbingen

Nach wenigen Stunden Schlaf wühlen sich unsere vier Helden griesgrämig aus ihren warmen Decken und schlurfen durch Selbingen zum ehemaligen Stall von Bibiane. Diese ist schon dabei, die verkohlten Reste ihres früheren Eigenheims zur Seite zu räumen. Sie begrüßt ihre Helfer freundlich und berichtet begeistert, dass sie noch einen weiteren Helfer gefunden hätte: Aki. Bei diesem Namen gefriert den Vieren das Blut in den Adern. Dieses kleine und nervige Rumpelstilzchen wollen sie heute wirklich nicht den ganzen Tag aushalten müssen. Doch leider interessiert Bibiane ihre Meinung herzlich wenig, und noch vor neun Uhr kommt der kleine Giftzwerg mit einer großen Karre voller Holz angefahren. Eins muss man Aki allerdings lassen: Sein Handwerk versteht er wie kein anderer. In Nullkommanichts schlägt er die Baumstämme akkurat zurecht, und auch beim Zusammenbau macht ihm keiner was vor. Am Abend steht schon der gesamte Grundriss des Hauses, was keiner unserer Freunde vorher für möglich gehalten hätte. Erschöpft knallen sich diese jetzt noch eine Haxe und ein paar Bierchen bei Andreas, dem Gastwirt des „Zum gekochten Schweinekopf“, rein, und dann geht’s auch schon wieder ins Bett.

Der nächste Tag sieht sehr ähnlich aus: frühes Aufstehen, nerviger Aki, viel Fortschritt, Essen bei Andreas. Der dritte Morgen in Selbingen ist aber anders, denn sie wissen, heute geht es wieder zurück nach Feth. Als sie bei Bibianes Stall ankommen, klettert Aki bereits auf dem Dach herum und deckt dieses fleißig. Unsere Freunde müssen ihm nur noch helfen, die Mengen an Reet auf das Dach zu werfen, bevor sie sich von Aki verabschieden. Gemeinsam mit Bibiane reiten sie nun zurück nach Feth, doch werden sie hier erst im nächsten Blog Arkanthia Pen and Paper ankommen.

Weltkarte Arkanthia.