Ein neuer Pfad



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Endlich konnten unsere Helden im letzten Blog die sieben Trankflaschen leeren. Aus den silbernen Metallstücken, die am Boden der Flaschen versteckt waren, konnten sie auch recht schnell einen Schlüssel zusammensetzen. Welches Schloss dieser allerdings öffnen kann, wissen sie noch nicht wirklich. Um ihren Gehirnzellen neue Energie zum Nachdenken bereitzustellen, hatten die vier beim letzten Mal beschlossen, eine kleine Essenspause einzulegen. Dazu brachen Löwenzahn und Aldric zum Holzsammeln auf. Da die getrunkenen Tränke allerdings ziemlich bald ihren Tribut einforderten, fanden sie sich nach einigen Minuten pinkelnd an einem kleinen Bächlein wieder. Doch die Idylle wurde schnell zerstört, nachdem ein silbrig schimmernder Geisterkrieger aus ihrem ehemaligen Blaseninhalt aufstieg.

Noch immer schreitet der Ritter mit großen Schritten und weiß-glühender Klinge in der Hand auf sie zu. Schnell hasten Aldric und Löwenzahn einige Meter zurück und ziehen dabei ebenfalls ihre Waffen. Mit einem schnellen Hieb setzt der Geisterritter die erste Attacke, der Löwenzahn aber geschickt ausweichen kann. Während sich Aldric weiter fallen lässt, um in Ruhe seinen Bogen nutzen zu können, sticht Löwenzahn mit seinem Speer zu. Er trifft den Ritter, doch obwohl sein Speer eindeutig in die Flanke des Geistes eindringt, spürt Löwenzahn keinerlei Widerstand. Der Ritter nutzt sein kurzes Stutzen und lässt seine Klinge auf Löwenzahns Torso schnellen. Ein gleißender Schmerz durchfährt Löwenzahn, und er spürt eine Verletzung in seinem Körper, obwohl er keine offenen Wunden an sich entdecken kann. In der Zwischenzeit hat Aldric seinen Bogen gespannt und feuert nun den ersten Pfeil in Richtung des Geisterritters. Der Pfeil fliegt punktgenau in den Schädel des Geistes und bleibt irgendwie in diesem stecken. In kürzester Zeit folgen weitere Pfeile, bis mehrere kreuz und quer im Kopf des Ritters stecken. Löwenzahn tut währenddessen alles ihm Mögliche, um den Geisterritter von seinem Bogenschützen fernzuhalten. Nach einer weiteren Salve von Aldrics Pfeilen sackt der Ritter zusammen und stützt sich mit beiden Händen auf seinen Knien ab. “Genug”, schallt eine kehlige Stimme durch den Wald. “Ihr habt mich besiegt, nun sollt ihr eure Belohnung erhalten.”

So schnell wie der Ritter erschienen ist, so schnell verflüchtigt er sich auch wieder. Während Aldrics Pfeile noch klimpernd auf den Boden fallen, beginnt dieselbe kehlige Stimme, ihnen eine exakte Wegbeschreibung durch die Kresto-Hochebene bis hin zu den Schwefelweihern zu geben. Nachdem die Stimme verstummt ist, vergehen einige Sekunden, bis die identische Wegbeschreibung erneut erklingt. Immer und immer wieder wiederholt die Stimme die Beschreibung, sodass sich Aldric und Löwenzahn recht bald sicher sind, dass sie sich den Weg gemerkt haben. Sie machen sich auf den Weg zurück zu ihrem Camp, doch die Stimme wird einfach nicht leiser.

Mit großen Augen erwarten Kel und Theo ihre beiden Freunde in ihrem rudimentären Lager. “Wie habt ihr das denn geschafft?”, platzt es aus Theo heraus, und so erzählen Aldric und Löwenzahn kurz von ihrer skurrilen Begegnung. Schon etwas beeindruckt zollen Kel und Theo den beiden ihren Respekt und fragen dann vorsichtig nach dem Feuerholz, das die beiden ja eigentlich holen wollten, aber offensichtlich nicht dabei haben. Lachend drehen sich Löwenzahn und Aldric also wieder um und suchen fix noch etwas Holz zusammen, bis sie endlich ihre angestrebte Pause machen.

Mit der Wegbeschreibung und dem zusammengesetzten Schlüssel hält unsere Helden nach ihrer kurzen Mittagspause nichts mehr auf der Lichtung, und so packen sie ihre sieben Sachen zusammen und machen sich auf den Weg zu ihrem nächsten Ziel.

Nach mehreren Stunden Abstieg flacht das Gelände wieder etwas ab, und die Vegetation wird merklich kahler. Eine weitere Stunde später befinden sich unsere vier bereits mitten in den Schwefelweihern. Tausende faulende Tümpel, karge Bäume und ein schrecklicher Schwefelgestank machen den Aufenthalt hier recht ungenießbar, aber sie folgen weiter stur der Wegbeschreibung des Geisterritters. Nach einem langen Tag erreichen sie endlich eine winzige Holzhütte, die direkt an einem etwas steinigeren Hang liegt. Hier endet die Wegbeschreibung – was auch gut ist, denn viel weiter hätten unsere Helden es heute kräftemäßig ohnehin nicht mehr geschafft. Was sie in der Hütte erwartet, erfahrt ihr aber erst beim nächsten Mal Arkanthia Pen and Paper.

Weltkarte Arkanthia.