Eine grausame Entdeckung
Nachdem unsere Helden endlich das Trankrätsel hinter sich hatten, konnten sie beim letzten Mal auch noch den Weg zu ihrem nächsten Ziel herausfinden.
Eine lange Wanderung liegt nun hinter ihnen, doch jetzt stehen sie spät abends vor einer kleinen Holzhütte, die offenbar ihr nächstes Ziel ist. Man kann deutlich erkennen, dass die Hütte ziemlich unprofessionell zusammengezimmert und aufgebaut wurde. Die Rückseite der Hütte scheint dabei direkt in einer steinigen Anhöhe zu enden und in diese überzugehen. All diese Details sind für unsere Freunde aber ziemlich zweitrangig. Viel wichtiger ist es für sie, aus den stinkenden Schwefelweihern herauszukommen und sich endlich hinsetzen zu können.
Zu ihrer Überraschung ist die Hütte unverschlossen. “Wofür haben wir uns jetzt diesen Schlüssel zusammengebastelt?” fragt Kel etwas mürrisch in die Runde, erntet aber nur ratloses Schulterzucken. Vorsichtig stößt Löwenzahn die Tür auf und betritt die kleine Hütte. Staubige Luft begrüßt sie, sonst wirkt die Hütte aber aufgeräumt und recht ordentlich. Eine kleine Kochnische, ein provisorisches Bett aus getrockneten Pflanzenresten und ein kleiner Tisch mit Hockern, das war’s an Einrichtung. Und dann noch eine massive Eisentür mit Schloss, die den Eindruck macht, als würde sie den Zugang zu einer angrenzenden Höhle versperren.
Doch diese ist unseren Freunden fürs Erste egal. Sie setzen sich hin, ziehen ihre Schuhe aus und kramen Proviant hervor. Im flackernden Licht von Löwenzahns Öllampe sitzen sie so gemeinsam in der kleinen Hütte und überlegen, ob sie nicht erst schlafen sollen, bevor sie die Tür öffnen. Schließlich wissen sie, wozu Grete in der Lage ist und dass man besser ausgeruht sein sollte, bevor man sich ihren Rätseln stellt. Allerdings überwiegt dann doch die Neugier, und Theo beginnt mit seiner “Schlösser-knacken”-Fähigkeit das Schloss der Metalltür zu inspizieren. Er findet einen geheimen Mechanismus, der wohl ausgelöst wird, wenn man mit einem Dietrich oder Ähnlichem in dem Schloss herumstochert. Vorsichtig kramt Theo daher lieber den Schlüssel heraus, den sie aus den Metallstücken am Boden der Tränke zusammengebaut hatten. Sachte schiebt er ihn in das Schloss und mit einem leisen Klicken springt dieses auf.
Vor ihnen liegt ein dunkler Gang, der tiefer in den Fels führt. Alte und ausgebrannte Fackeln hängen an provisorischen Fackelhaltern, doch sonst ist nichts zu sehen. Theo dreht sich nochmal zu seinen Freunden um, schnappt sich die Öllampe und macht dann den ersten Schritt. Langsam aber sicher tastet sich der Halbling den Gang entlang, beruhigt von den leisen Schritten seiner Freunde direkt hinter ihm. Nach wenigen Metern öffnet sich eine größere Höhle vor ihnen. Kaum etwas ist zu erkennen, und so tasten sie sich Schritt für Schritt die Steinwand entlang. Plötzlich tritt Theo auf etwas Längliches. In froher Erwartung, eine Fackel gefunden zu haben und gleich etwas mehr Licht ins Dunkel bringen zu können, bückt er sich und hebt seinen Fund auf – nur um ihn kurz darauf erschrocken wieder zurück in die Dunkelheit zu werfen. “Fuck, das war ein Knochen!”, schimpft Theo und wendet sich besorgt seinen Freunden zu.
Diese wissen jetzt auch nichts dazu zu sagen, doch entscheiden sie sich, trotzdem weiterzumachen. Die nächsten Knochen lassen nicht lange auf sich warten, allerdings stoßen sie auch auf einen großen Holztisch. Neben Metallwerkzeugen, leeren Phiolen und diversen beschriebenen Zetteln finden sie hier auch ein paar weitere Fackeln, die sie direkt entzünden. Sie verteilen die Fackeln in der Höhle und entzünden ebenfalls ein paar Feuerstellen, die in der recht großen Höhle verteilt sind. Sie gehen zurück zum Eingang der Höhle, drehen sich um und lassen den Anblick auf sich wirken. Unzählige Knochen, von denen die meisten auf einen Haufen zusammengeschoben sind, diverse Schädel, blutverschmierte Werkzeuge, unheimliche Zeichnungen und als Höhepunkt eine massive Metallrüstung, die wohl zu einem metallischen Sarg wurde. Schaurig blickt ein Totenschädel mit leeren Augenhöhlen in die Höhle und macht die ganze Szenerie noch unheimlicher, als sie eh schon ist. Mit ein paar großen Schritten geht Löwenzahn auf die Rüstung zu und klappt das Visier runter. “Besser?” fragt er seine Freunde, die nur stumm nicken.
Wirklich nach Schlafen fühlen sich unsere Freunde nun nicht mehr, aber ihre Körper verlangen langsam wirklich mal Ruhe. Sie löschen die Feuer und verlassen die Höhle wieder. In der kleinen Hütte machen sie es sich so bequem wie möglich und versinken dann in einen schnellen und tiefen Schlaf. Ob sie die Nacht überleben oder von verzauberten Untoten angegriffen werden, erfahrt ihr in zwei Wochen bei Arkanthia Pen and Paper.