Gretes Geschichte
Nachdem unsere Helden vor zwei Wochen die Hütte von Grete in den Schwefelweihern gefunden haben, erwartete sie eine grausige Entdeckung. In der an die Hütte angrenzenden Höhle fanden sie nicht nur diverse Knochen, sondern auch verschiedenste Metallinstrumente und Gretes krude Aufzeichnungen. Naheliegenderweise konnten sie in der darauffolgenden Nacht nicht unbedingt so wahnsinnig beruhigt schlafen. Entsprechend müde blicken sie sich am nächsten Morgen in die Augen und gähnen um die Wette.
Nachdem sich Aldric als Erstes aus seinem provisorischen Bett geschält hat, kommen auch die anderen drei langsam, aber sicher, auf die Beine. Nach einem gemütlichen Frühstück ist ihnen hier in der Umgebung nun wirklich nicht, weshalb sie gemeinsam beschließen, die Inspektion von Gretes Höhle schnell hinter sich zu bringen. Mit Theos Hilfe öffnen sie erneut die Metalltür und gehen nacheinander in die dunkle Höhle.
Genau wie am vorherigen Abend erleuchten sie den Raum mit diversen Fackeln und erkunden genauer Gretes Unterlagen. Schnell finden sie einen weiteren Auszug aus ihrem Tagebuch. Hieraus erfahren sie, dass Grete diverse Tierexperimente durchgeführt hat. Zunächst versuchte sie, den Schädel der Tiere zu öffnen und dabei diese am Leben zu halten. Hierzu suchte sie gerade in der Kresto-Hochebene verschiedene Pflanzen zusammen, um deren Wirkung auf Lebewesen zu testen. Für weitere Experimente zog sie anschließend in die Schwefelweiher und entwickelte so einen Extrakt, der Lebewesen beruhigte und trotz offenem Schädel am Leben hielt. Sie beschrieb die Tiere wie Puppen, die sich nach ihren Wünschen bewegen ließen.
Ein Schauder breitete sich unter unseren vier Helden aus, doch irgendwie sind sie auch gepackt von der schaurigen Geschichte, sodass Aldric weiterliest. Nachdem Grete ihre Experimente an Tieren optimiert hatte, begann sie damit, ihre früheren Peiniger aus Feth Stück für Stück zu entführen. Auch hierfür setzte sie ihren neuartigen Betäubungstrank ein und hinterließ Perlen, um einen Hinweis auf sich zu hinterlassen. Sie lernte, den Trank auch auf Menschen anzuwenden und entwickelte mithilfe der Metallrüstung eine Art Kostüm für ihre Gefangenen, in dem sie die volle Kontrolle über ihre Opfer hatte. Unter dem Einfluss des Tranks gelang es ihr, die Menschen am Leben zu halten und dabei zu steuern.
Als großes Finale entführte sie dann ihre verflossene Liebe aus Feth: Telohren. Hier endet das Tagebuch mit den Worten: “Du hast mich immer begleitet, mein liebes Tagebuch, doch ab heute habe ich endlich meinen Partner fürs Leben gefunden!” Verstört blicken sich unsere Freunde an und schauen dann auf den Schädel in der Metallrüstung, dessen Herkunft sie nun kennen. Sie sammeln alle Schädel ein und nehmen sich vor, diese zurück nach Feth zu bringen, um ihren Liebsten einen Ort zum Trauern geben zu können. Außerdem durchsuchen sie die Höhle nach weiteren Dingen, die für sie nochmal hilfreich werden könnten. So findet Theo zum Beispiel noch die Rezepte für die Tränke des Trankrätsels, und auch die anderen packen noch ein paar nützliche Dinge ein.
Nachdem sie alles zusammengepackt haben, reicht es ihnen auch wirklich mit Grete, und sie wollen nichts als raus. Sie packen ihre Schlafrollen wieder zusammen und verlassen die kleine Holzhütte. Ihr nächstes Ziel lautet nun Feth, nicht nur, um die Schädel zurückzubringen, sondern auch, um endlich mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen.
Während die kleine Hütte im Dunst der Schwefelweiher hinter ihnen verschwindet, merken unsere Helden schnell, dass diese Wanderung es in sich haben wird. Die schweflige Luft stinkt und legt sich schwer in ihre Lungen. Langsam und keuchend arbeiten sie sich Kilometer um Kilometer vorwärts. Obwohl die Wanderung ihnen körperlich alles abverlangt, so sind die Weiher auf ihre eigene Art und Weise faszinierend. Kein Lebewesen weit und breit, sondern nur schwerer, gelblicher Nebel, der über die toten Tümpel und knorrigen Bäume zieht. Die Totenstille lässt jeden unserer vier Helden in ihre eigenen Gedanken fallen, und so wandern sie Stunde um Stunde still vor sich hin.
Wie aus dem Nichts zerreißt Löwenzahns “Seht mal, dort!” die Stille. Erschrocken blicken seine drei Freunde in die Richtung, in die sein ausgestreckter Zeigefinger deutet. “Was ist das denn?” fragt Theo flüsternd. Doch was Löwenzahn da eben entdeckt hat, erfahrt ihr erst beim nächsten Mal Arkanthia Pen and Paper.